Es gibt immer Leute, die möchten Instant Karma, sofort und alles und das möglichst schnell und umsonst. Wie schön, daß man Remote Viewing genau so demonstrieren kann. Als sich 1997 bei Forschungsarbeiten herausstellte, daß PSI eine natürliche menschliche Fähigkeit ist, habe ich gleich danach dutzende von Leuten mit einer Schnell-Methode konfrontiert - von dem Rest der Remote Viewing-Gemeinde abwartend bis argwöhnisch beobachtet. Der Erfolg gab mir Recht, wie man auch auf Videoaufzeichnungen sehen kann. Danach kamen noch viele dieser Schnell-Einführungen, bald auch von anderen Leuten durchgeführt, die teilweise selbst nur diese Kurz-Einführung bekommen hatten. Und immer der gleiche Effekt: die Versuchspersonen konnten es sofort. Jeder war plötzlich Remote Viewer, Geheimagent in eigener Regie.

Mit kleinen Einschränkungen. Natürlich.

Erstens: Sie können es danach selbstverständlich nicht richtig. Dazu braucht man wirklich ein längeres Training und viel mehr Verständnis. Leider ändert sich auch die Weltsicht, was für viele sehr unbequem ist. Und davon handelt auch der Rest dieses Buches. Aber mal so eben sich davon zu überzeugen, daß es geht, dazu reicht es.

Zweitens: wenn Sie diese Kurz- Einführung erfolgreich durchgeführt haben, werden Sie zu anspruchsvoll. Dann soll beim nächsten mal alles viel besser und genauer werden. Leider klappt das nicht, denn das wäre nicht nur zu schön, sondern da ist die Natur dagegen, und mit ihr die Art und Weise, wie wir Wissen und Fähigkeiten erwerben, die Lernkurve eben. Beim erstenmal, noch so offen und ungläubig, haben Sie sich selbst überrumpelt.  Beim Wiederholen des Effekts fallen sie ihrem nun selbst auferlegten Zwang, noch besser, ja, sofort perfekt zu werden, zum Opfer. Dann geht erst mal gar nichts mehr. Das ist übrigens in jedem Wissensbereich so. Und dann ist leider, wie überall, Arbeit angesagt.

Aber für einen ersten Test reicht das Folgende allemal. Sie brauchen aber mindestens 2 Stunden Zeit, einen Stift und ein paar Bögen weißes Papier im A4-Foprmat, das sei vorausgeschickt. Nehmen wir eine Standardsituation, wie sich der Schnellkurs durchführen läßt, als Aufhänger:

Stellen Sie sich vor, sie säßen in einer (nicht zu großen ) Runde von Freunden zusammen und diskutierten über die Probleme dieser Welt, die Politik, die Zukunft und wie das alles so werden kann in unserer Gesellschaft; über die menschliche Bestimmung und daß doch so oft so merkwürdige Dinge passieren. Alle nicken, und plötzlich gibt jeder ein Beispiel aus eigener Erfahrung zum Besten. Das können Sie auch leicht in die Wege leiten.

Einer erzählt beispielsweise, wie er nachts auf einer Bundesstraße fuhr und plötzlich den Eindruck hatte, hinter der nächsten Kurve läge ein Baum quer über die Fahrbahn. Er ging also runter vom Gas und auf die Bremse, gerade rechtzeitig genug, um vor dem dann tatsächlich auftauchenden Sturmschaden zum Stehen zu kommen. Eine intuitive Eingebung, meint der Erzähler, hat ihm das Leben gerettet. Ein anderer erzählt, wie er einmal seine Kinder spielen hörte und plötzlich auf die Idee kam, sein kleiner Sohn könnte sich die Finger schmerzhaft in einer zuschlagenden Tür quetschen. Zwei Minuten später hörte er einen Knall einen Aufschrei und der Sohn kam tatsächlich wimmernd, seine Hand haltend, zu ihm.

Die Runde nickt bedenklich, und es gibt noch mehre Wortmeldungen zum gleichen Thema. Jedem scheint eine Abart des Phänomens Hellsehen oder Vorauswissen (Präkognition) bekannt zu sein. In diese angeregte Runde platzen Sie mit dem Vorschlag, Sie könnten jeden dazu bringen, jetzt, hier und sofort hellsichtig zu sein.

Die zum Thema nun gut vorbereitete Runde schaut sie plötzlich merkwürdig an. Es ist natürlich die eine Sache, von unglaublichen Erlebnissen zu berichten, die natürlich einen gewissen Unterhaltungswert besitzen, aber einzigartig waren und nicht nachprüfbar sind; aber wenn man behauptet, solche Erlebnisse jederzeit produzieren zu können, das ist schon etwas ganz anderes. "Nun," sagen Sie, "wer will es denn wissen?"

Ich hoffe sehr, daß Sie einen Mutigen finden, der sich nicht scheut, vor versammelter Mannschaft sich vorzuführen. Sollte es Ihnen nicht gelingen, einen Probanden zu finden, dann bieten Sie doch an, dieses Spiel auch mit einem Interessierten unter vier Augen durchführen zu wollen. So oder so, ich bin sicher, daß Sie jemanden finden werden, der mitspielt. Schüren Sie nur die Neugier! Schließlich ist hier einiges an Spaß zu erwarten!

Nehmen wir also weiter an, Sie hätten diesen Mutigen gefunden. Setzen Sie sich mit ihm an einen festen Tisch und suchen Sie einen Stift und ein paar Bögen weißes Schreibmaschinenpapier zusammen. Mehr benötigen Sie nicht.

Halt - eines doch, natürlich, nämlich das Objekt der Begierde, das was Ihre Versuchsperson herausfinden soll. Wenn Sie dieses Ereignis von langer Hand geplant haben, dann liegt dieses Ziel Ihnen bereits vor, wenn nicht, macht auch nichts, in der Spontaneität liegt auch Spaß.

Sicherlich liegt irgendwo eine Illustrierte herum, es muß ja nicht GEO sein mit ihren wohlausgewählten Landschafts- und Bevölkerungsaufnahmen. Sie werden auch sonst ein schönes, aussagekräftiges Photo finden, auf dessen Rückseite - ganz wichtig - kein anderes oder sonst ein (zu dem Bild) sehr unterschiedlicher Text findet. Reißen Sie das Bild einfach heraus und stecken Sie es in einen Umschlag, am besten in einen A5- Umschlag, dann müssen Sie das Bild nicht so klein falten.

Wenn Sie das Spiel so gut wie möglich nach den Regeln spielen wollen, haben Sie die genaue Beschreibung dessen, was Ihr Freund/Freundin herausfinden soll, ebenfalls handschriftlich auf dem Ausriß hinterlassen. Wenn Sie jetzt noch eine beliebige zwölfstellige Zahl hinzufügen, die Sie auch außen auf den Umschlag schreiben, haben Sie alles getan, um beginnen zu können.

Natürlich sollte Ihr Versuchskaninchen von diesem Vorgang nichts mitbekommen haben. Das, was Sie in den Umschlag gesteckt haben, sollte niemand (außer Ihnen natürlich), zu Gesicht bekommen haben. Sonst wäre es ja kein Geheimnis. Lediglich die willkürlich ausgewählten 12 Ziffern, die Sie in zwei Reihen untereinander auch auf den Umschlag geschrieben haben, dürfen für jeden anderen zu sehen sein.

Lesen Sie weiter in: "Remote Viewing - das Lehrbuch, Teil 1: Stufe 1-3"

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