Vorwort zum 2. Anflug

"Au-hrrmffft!" Gerade hatte ich die silberne "10" an das Rednerpult heften wollen, als sich die Sicherheitsnadel in meinen Daumen verirrte. Es muß wohl geklungen haben, so wie oft Remote Viewer in der Stufe 2 ein Geräusch nachmachen, wenn sie es nicht benennen können. Nun, ich habe es herausgeschrieben, wie es sich gehört.
Die "10" sollte symbolisieren, daß im Jahre 2006 die Technik des Remote Viewing vor zehn Jahren nach Deutschland kam. Und daß sie immer noch hier ist, was durchaus eine andere Qualität hat, als nur "anzukommen". Und das Rednerpult war für das "5. Treffen unabhängiger Deutscher Remote Viewer" gedacht, zu dem diesmal sogar eine Gruppe Schweizer anreisen wollte.
"Zehn Jahre Remote Viewing!" Während mich die Erinnerung einholte, gelang es mir endlich, auch die zweite Sicherheitsnadel einzurasten. Ich kann mich nicht erinnern, daß mir innerhalb von zehn Jahren soviel passiert war, wie mit diesem Thema.

Gewiß, die vielen Filmprojekte der 80er Jahre waren auch sehr spannend und schufen unzählige Kontakte, aber Remote Viewing bedeutete einen essentiellen Einschnitt, einen völlig neuen Horizont. Und wie ich erfuhr, ging es dann jedem so, der sich ernsthafter damit befaßte. Wenn Sie also in dieser zweiten Ausgabe der "Bargespräche" wiederum zwei, genau genommen drei Beiträge finden, die sich mit dem persönlichen Einstieg in das Thema beschäftigen, so wird dieser Umstand damit nur unterstrichen.
Und dann die Jahre des Ausübens, der Projekte. Erkenntnisse, auf die wir nicht gefaßt waren, die manchmal unseren Horizont doch um ein gutes Stück überstiegen. Auch aus diesem Bereich finden Sie in diesem Buch Artikel, angefangen von sehr praktischen Fragestellungen bis hin zu Targets, die die Viewer in die Unendlichkeit der Schöpfung katapultierten. Vieles in diesen Beiträgen kannte ich sehr gut aus eigener Erfahrung, manches hätte ich selbst schreiben können. Die Matrix ist für alle da.
Ich rollte das Rednerpult an seinen Platz, mitten an der Stirnseite des großen Zeltes, das wir gemietet hatten. Es war Freitag, der 2. Juni, 11 Uhr vormittags. Bald würden sie hereinströmen, zum "traditionellen Pfingsttreffen" und es würden wieder mehr sein als beim letzten Mal. Ich musterte noch einmal die aufgestellten Bänke und Tische. Eigentlich müßte der Platz reichen. Über vierzig Viewer hatten sich angemeldet, auch einige Interessenten, die "den Profis mal gern ein paar Fragen stellen wollten". Es würden wohl insgesamt 50 Leute werden, die hier zusammenkommen wollten, aus allen Teilen Deutschlands und sogar von auswärts. Und sicherlich würden sie 50 verschiedene Ansichten haben. Das ist so mit Menschen, besonders, wenn sie sich stark für ein spezielles Gebiet interessierten. Darin sind Remote Viewer genau so wie Fußball- oder Eisenbahnfans.
Würde das gutgehen?
"Sieht gut aus!", meinte in diesem Moment Martina, und sie meinte das Pult, daß sie vorher schwarz verhüllt hatte. Bevor ich mich gestochen hatte. Ich nahm ihren Spruch für ein gutes Omen. Sicher würde es gut gehen. Wir machten das nun schon zum fünften Mal, und immer waren die Gäste begeistert gewesen, sich endlich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.
"Vielleicht", dachte ich, "vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt, eine neue Ausgabe des Magazins für Remote Viewer anzusetzen. Man müßte mal recherchieren, ob es genug Beiträge geben könnte."
Es gab, wie Sie nun selbst feststellen können, genug davon, mehr noch als beim ersten Anflug. Und die Palette der Sichtweisen ist breiter geworden, bunter, divergierender. Aber ich konnte sie ohne Probleme zwischen zwei Buchdeckeln unterbringen. Allen Mitwirkenden möchte ich hiermit noch einmal meinen Dank aussprechen, daß sie für dieses Buch so freimütig aus dem Nähkästchen geplaudert haben, gerade so, als hätten sie wieder an der Theke gestanden, in der nun schon legendären "Bar am Ende des Universums". Nicht zu vergessen natürlich Tina und Rose-Marie, ohne die das Pfingsttreffen nicht möglich gewesen wäre. Und ohne Treffen keine "Bar".
Aber hier ist sie, oder zumindest ihre Themen. Ich wünsche allen interessierten Lesern ein paar anregende Stunden beim Studieren.

 


Manfred Jelinski (Herausgeber)

 

Lesen Sie weiter in: "Die Bar am Ende des Universums" 2. Anflug 2007

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